Ergonomische Verpressstation für Pirminiuswerkstatt PirmasensMiniTec-Konstruktion sorgt für Teilhabe am Arbeitsleben 12. Juli 2023
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Es muss nicht immer ein komplexer Arbeitsplatz sein. Ergonomische Lösungen können auch einfachere Konstruktionen sein, die aber einen großen Effekt haben. Wie bei einem Gerät für die Heinrich Kimmle Stiftung in Pirmasens, durch das ein Mitarbeiter weiterhin in der dortigen Werkstatt tätig sein kann.

Als mich Hartmut Lelle am Empfang der Heinrich Kimmle Stiftung in Pirmasens abholt, ist gerade die Mittagspause vorbei. Beim Gang durch das Gebäude herrscht gute Laune bei den Personen, die uns begegnen. Einige spielen Tischkicker, andere unterhalten sich vergnügt. Dann kommen wir in den Arbeitsbereich von Tobias. Er sitzt an seiner Verpressstation und strahlt ebenfalls übers ganze Gesicht. Die Arbeit scheint ihm sichtlich Vergnügen zu bereiten. Zusammen mit seinem Kollegen Peter sorgt der 22-jährige dafür, dass zwei Teile einer Elektrodose zu einer kompletten Einheit zusammengepresst werden. Nachdem Peter das Gerät über eine Art Schublade bestückt hat, drückt Tobias mit dem Ellbogen einen großen Knopf, welche der Pressvorgang auslöst. Nach jedem erfolgreichen Verpressen äußert er eine Art „tschakka“ und scheint überaus zufrieden und glücklich.

„Das Ganze geht auf eine Überlegung zurück, wie wir den schwerstbehinderten Tobias mit einer passenden Tätigkeit in der Werkstatt behalten können, zumal er auch selbst nicht in eine Tagesförderstätte wollte“, so Hartmut Lelle, Abteilungsleiter Verpackung und Montage bei HK Pirmasens. Die Tätigkeit durfte keinem zu hohen Termindruck ausgesetzt sein.

 

Mehr Spaß im Team – Tobias und Peter bei der Arbeit.

Bestückung der Verpressstation.

Gesucht: Das passende Gerät zum passenden Produkt

Mit den Elektrodosen fand man dann ein passendes Produkt. Sie bestehen aus einem Unterteil und einem Deckel, die zusammenzupressen sind. Dabei herrscht von Seiten des Kunden kein zu großer Auftragsdruck – also genau richtig für Tobias. Jetzt brauchte man aber noch eine Maschine, mit welcher der Pressvorgang durchgeführt werden konnte, und die dabei den besonderen ergonomischen Anforderungen gerecht wurde.

„Aufgrund sehr guter Erfahrungen unserer Schreinere mit maßgeschneiderten MiniTec-Arbeitsplätzen wandten wir uns mit unserem Anliegen direkt an MiniTec und schauten uns gar nicht mehr nach Alternativen um“, so Lelle. Gemeinsam entwickelte man ein geeignetes Konzept und ließ die Maschine anschließend bauen. „Und jetzt sind die Arbeit und das Gerät beim Tobias, und es funktioniert, wie man sieht“ meint Lelle augenzwinkernd.

Die Station besteht aus einem Aluminium-Profil-Rahmen mit Plexiglas als Schutz, in welchem sich die pneumatische Presse befindet. Über einen mehrgelenkigen Schwenkarm kann der Auslöseknopf in die richtige Position gebracht werden. Damit die Bestückung von dem zweiten Mitarbeiter durchgeführt werden kann, ist seitlich eine Schublade vorhanden. In dieser befinden sich passende Einsätze, so dass die Einzelteile immer an der richtigen Position liegen. Das Gerät ist auf einem Tisch mit Rollen befestigt, wodurch es jederzeit verschoben werden kann.

 

Praxistest bestanden

Seit zwei Wochen ist die Anlage jetzt im Einsatz und hat den Praxistest unübersehbar bestanden. Dazu Hartmut Lelle: „Tobias gefällt das sehr gut. Er ist auch jemand, der gerne arbeitet, genauso wie Peter. Zudem passen sie auch als Team zusammen und arbeiten gerne miteinander.“ Auch der Projektverlauf mit MiniTec passte für den Abteilungsleiter: „Wir waren sehr zufrieden mit der Zusammenarbeit. Deshalb – sollten künftig wieder mal spezielle Vorrichtungen erforderlich sein und gebaut werden müssen, werden wir uns wieder an MiniTec wenden.“

Tobias betätigt mit dem Ellbogen den Auslöser für den Pressvorgang.

Pneumatisches Verpressen der Dosen.

Hartmut Lelle wird auch für künftige Projekte MiniTec ins Boot nehmen.

Die Heinrich Kimmle Stiftung

Die Heinrich Kimmle Stiftung in Pirmasens ist eine Werkstätte für Menschen mit Beeinträchtigungen mit aktuell neun Standorten. Hier arbeiten rund 900 Menschen mit Beeinträchtigung und 360 Mitarbeiter. Die Werkstatt gibt es seit 1965. Sie wurde durch Herrn Pfarrer Kimmle gegründet. Neben den eigentlichen Werkstätten gibt es auch eine integrative Kindertagesstätte, eine Pirminiusschule, verschiedene Wohn- und Betreuungsangebote, einen Integrationsdienst sowie ein Inklusionsunternehmen.

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